Handyverbot an Schulen Eine Nebelkerze konservativer Bildungspolitik

 

19.06.2025

Die Diskussion um Handyverbote an Schulen flammt in regelmäßigen Abständen neu auf – besonders gerne von konservativen und rechten Parteien forciert. Dabei wird suggeriert, dass durch das simple Abschalten von Smartphones alle Probleme digitaler Mediennutzung gelöst seien. Doch diese Haltung erinnert an die berühmte Vogelstraußpolitik: Kopf in den Sand und hoffen, dass sich die Realität von allein erledigt. In Wahrheit wird damit ein tiefergehendes Problem verschleiert – und zwar nicht nur das Versäumnis, die Macht der Tech-Giganten zu regulieren, sondern auch der politische Wille, junge Menschen bewusst zu entmündigen und zu entpolitisieren.

 

Ein Handyverbot ist nicht nur realitätsfremd, sondern auch ein Ausdruck pädagogischer Kapitulation. Es ersetzt die aktive Auseinandersetzung mit digitalen Medien durch ein reaktives Wegsperren. Statt Schüler:innen Medienkompetenz, kritisches Denken und den souveränen Umgang mit Technologien beizubringen, wird ihnen der Zugang dazu pauschal verwehrt. Das Ziel scheint klar: Junge Menschen sollen sich nicht vernetzen, nicht organisieren, nicht einmischen – schon gar nicht zu gesellschaftspolitischen Themen wie Klimagerechtigkeit, Antifaschismus oder sozialen Rechten. Der „brave Fachkraft“-Idealtypus steht im Mittelpunkt dieser Bildungspolitik – angepasst, unauffällig und politisch zahm.

 

Dabei ist längst offensichtlich: Der konstruktive und kritische Umgang mit digitalen Medien gehört zu den grundlegenden Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Medienkompetenz muss nicht irgendwann, sondern so früh wie möglich vermittelt werden – idealerweise ab der ersten Klasse. Voraussetzung dafür ist jedoch die umfassende Qualifizierung von Lehrkräften, die heute oft selbst kaum auf den digitalen Alltag ihrer Schüler:innen vorbereitet sind.

 

Die Alternative zur schulischen Medienbildung ist erschreckend: Wir überlassen die „Erziehung“ junger Menschen den Interessen von Tech-Milliardären wie Mark Zuckerberg, Elon Musk oder Jeff Bezos – Personen, die vor allem daran interessiert sind, Aufmerksamkeit zu monetarisieren und Daten zu kontrollieren. Wer ernsthaft meint, Eltern allein könnten diese Lücke füllen, ignoriert nicht nur die soziale Realität, sondern auch grundlegende Anforderungen an Bildung. Wir verlangen berufliche Qualifikationen für das Unterrichten von Mathematik oder das Praktizieren von Medizin – warum sollten Medienkompetenz und digitale Bildung davon ausgenommen sein?

 

Der Ruf, Eltern müssten diese Aufgabe übernehmen, ist deshalb doppelt absurd. Wie sollen arbeitende Eltern nach Feierabend, Haushalt und Einkauf die nötige Zeit und Energie aufbringen, sich selbst digitale Bildung anzueignen – um sie dann am Wochenende an ihre Kinder weiterzugeben? Diese Vorstellung zeugt von einem realitätsfernen Ideal bürgerlicher Elternschaft, das den gesellschaftlichen Druck auf Familien weiter erhöht und Bildung zur privaten Aufgabe erklärt.

 

Ein letzter Aspekt zeigt, wie scheinheilig der politische Diskurs zu diesem Thema geführt wird: Politiker:innen, die auf TikTok Döner essen oder mit Ironie über ihre Ledertaschen plaudern, verkaufen das gerne als Medienkompetenz. Doch sie lassen sich von professionellen Agenturen beraten und produzieren Inhalte gegen Bezahlung – es ist kein Ausdruck eigener Kompetenz, sondern ein Zeichen wirtschaftlicher Möglichkeiten. Medienkompetenz bedeutet eben nicht, Plattformen zu bespielen, sondern sie zu verstehen, kritisch zu hinterfragen und verantwortungsvoll zu nutzen.

 

Das pauschale Handyverbot an Schulen ist deshalb nichts anderes als eine Nebelkerze – eine Scheindebatte, die von den eigentlichen Herausforderungen ablenkt. Statt technologische Realitäten auszublenden, braucht es eine moderne, mutige und inklusive Bildungspolitik, die junge Menschen ernst nimmt, ihre Potenziale stärkt und sie befähigt, aktiv an einer digitalen und demokratischen Gesellschaft teilzunehmen.

 

Gedanken von Niko Fostiropoulos, Geschäftsführer des Bildungsunternehmens alfatraining.

Mit KI-Unterstützung formuliert. 19.06.2025

 

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